Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Abstimmung Glyphosat EU-Neuzulassung morgen: Im Zweifelsfall Nein

Zur morgigen Abstimmung in Brüssel über die Neuzulassung von Glyphosat und zur Glyphosat-Einschätzung durch die FAO/WHO-Arbeitsgruppe „Joint Meeting on Pesticide Residues“ (JMPR) erklärt Elisabeth Scharfenberg, MdB und Mitglied im Gesundheitsausschuss:

19.05.2016

Wenn der deutsche Vertreter morgen in Brüssel über die EU-Neuzulassung von Glyphosat abstimmt, muss das Votum mindestens Enthaltung heißen. Damit wäre eine Neu-Zulassung in der EU fraglich. Denn solange Glyphosat in Verdacht steht krebserregend zu sein, muss die Entscheidung heißen: Im Zweifelsfall Nein.

 

Die Krebswarnung der WHO-Krebsforschungsagentur IARC ist bisher nicht entkräftet worden und die Differenzen unter Glyphosat-Forschern sind weiter erheblich. Für uns Grüne stehen die Verbraucherinnen und Verbraucher und ihre Gesundheit im Vordergrund und nicht die Interessen einiger Konzerne.

 

Dabei ist die jüngste Entwarnung des „Joint Meeting on Pesticide Residues“ (JMPR) mit Vorsicht zu genießen. Wenn ein von der Agrochemie finanziertes Gremium das weltweit meistgenutzte Ackergift Glyphosat für unbedenklich erklärt, hat das mehr als ein Geschmäckle. Hier wird schlicht der Bock zum Gärtner gemacht. Wer die Verquickung einzelner Mitglieder des JMPR mit der Agrochemieindustrie kennt, weiß, dass nicht um eine objektive Bewertung geht, sondern um handfeste Interessen. Schließlich arbeiten sowohl der Vorsitzende, als auch der stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgruppe in führenden Positionen für ein Netzwerk (ILSI-HESI), das auch von Glyphosatherstellern finanziert wird. Eine glaubwürdige Unbedenklichkeitserklärung sieht anders aus.

Tags: Pressearchiv, Gesundheit, Grüne Themen - Oberfranken
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