Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

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Pflege: GEK-Pflegereport zeigt Handlungsdruck und Fehler schwarz-gelber Pflegereform auf

Der GEK Pflegereports wurde am 27.11.2012 veröffentlicht. Und jetzt wird deutlich: Die Weiterentwicklung der Finanzierung der Pflegeversicherung wurde lange verschlafen. Das rächt sich jetzt - nicht zuletzt durch die steigende Höhe des zu zahlenden Eigenanteils an den Pflegekosten.

28.11.2012

Seit Jahren werden die Versicherungsleistungen nicht dynamisiert, d.h. die Pflegeversicherung geht davon aus, dass es in dieser Zeit keine Preissteigerung und Mehrkosten gibt. Doch die gibt es. Somit bezahlt der Versicherte am Schluss die übrige Zeche. Und die steigt kontinuierlich. Auch die schwarz-gelbe Pflegereform hat es nicht besser gemacht. Im Gegenteil mit der Einführung des Pflege-Bahr wird der Anschein erweckt, die Wunderpille zur Absicherung bei Pflege im Alter sei gefunden.

Das Modell der Grünen-Pflegebürgerversicherung greift dieses Problem auf. Trotz regelmäßiger Anpassung an die Lohn- und Preisentwicklung und verbesserten Leistungen durch die Einbeziehung der an Demenz Erkrankten in die Pflegeversicherung wird die Pflege-Bürgerversicherung bei ihrer Einführung mit einem Beitragssatz von etwa 1,75 Prozent auskommen. Auch zukünftig wird der Beitragssatz in der Grünen Pflege-Bürgerversicherung von knapp über 3 Prozent überschaubar bleiben.

Darüber hinaus müssen wir auch in der Versorgung umsteuern. Alternative Wohn- und Pflegeangebote sind auszubauen, damit jeder so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden verbleiben kann. Wir müssen mehr in die geriatrische Rehabilitation investieren, damit die Pflegebedürftigkeit gar nicht erst eintritt oder gemindert werden kann. Erklären sich pflegende Angehörige zur Übernahme der Pflege bereit, dann brauchen sie Unterstützung und Entlastung und das wird uns als Gesellschaft etwas kosten. Solidarität ist nicht umsonst zu haben aber auch keine Einbahnstraße!

Tags: Pressearchiv, Alter und Pflege
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