Anlässlich des Baus neuer Windkraftanlagen in Grenznähe bei Asch/Tschechien
Neuhausen - Seit wenigen Wochen steht er, der neue Windpark im Neuhausener Wald. In direkter Grenznähe ist er auch von der Rehauer Region einzusehen - eine Tatsache, die Elisabeth Scharfenberg, oberfränkische Bundestagsabgeordnete, zum Anlass für eine Stellungnahme nimmt.
"Tschechien macht es vor:", heißt es darin, "der neue Windpark nutzt die günstigen Windverhältnisse in der Region." Derselbe Wind wehe jedoch auch diesseits der Grenze. Gerade die Hochlagen von Oberfranken bis zum Bayerischen Wald seien für Windkraftanlagen geeignet. Allerdings werde die Windenergie in Bayern regelmäßig durch bürokratische Hürden blockiert. Dabei sei hier ein zehnfaches Potenzial an Windenergie nutzbar, argumentiert Scharfenberg. Der Bundesverband Windenergie habe ein Potenzial von 4,5 Milliarden Kilowattstunden für Bayern errechnet - genug Strom für etwa 1,3 Millionen Haushalte. Bisher sei Bayern allerdings mit einer Windenergienutzung von 400 Megawatt installierter Leistung das absolute Schlusslicht in der Bundesrepublik.
Dabei gehe der Ausbau der Windkraft bundesweit und an Nord- und Ostsee kräftig voran. "Allein in Bayern herrscht Stillstand in Sachen Windkraft", schreibt die Abgeordnete. Zwar habe Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, erklärt, dass die Bundesregierung zunehmend auf moderne, umweltfreundliche und zukunftsgerichtete Technologien in der Energiegewinnung setzen werde. Allein in Ramsauers Heimatland habe sich diese Erkenntnis bisher aber nicht recht durchgesetzt.
"Es wird Zeit, dass Minister Ramsauer seinen Kollegen in der bayerischen Staatsregierung Nachhilfeunterricht erteilt", fordert Elisabeth Scharfenberg. Schließlich hätten, im Gegensatz zur Staatsregierung, auch die Kommunen in Bayern längst erkannt, dass die Windkraft Zukunft hat. Immerhin verbleibe ein Großteil der Gewerbesteuer am Standort der Windräder. Gerade in einem Flächenland wie Bayern werde die Zukunft der Stromerzeugung regenerativ und dezentral sein. "Je früher sich diese Erkenntnis durchsetzt, desto besser. Bayern nimmt in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle ein. Bei der Windkraft hat es allerdings erheblichen Nachholbedarf", heißt es abschließend.