Grüne Abgeordnete warnen vor neuen Zumutungen durch Ausgliederung von Arbeitsplätzen
Dass die Deutsche Telekom als Strategie für mehr Wettbewerbsfähigkeit immer wieder zu Entlassungen oder Lohnkürzungen greift, ist ein Armutszeugnis für das Management, so die oberfränkische Bundestagsabgeordnete Elisabeth Scharfenberg und die Landtagsabgeordnete Ulrike Gote. Scharfenberg und Gote kritisieren die Ankündigung der Telekom 50 000 Telekom-Mitarbeiter in Service-Gesellschaften auszulagern als kurzsichtig. Mit der Auslagerung in eine eigene Servicefirma will das Unternehmen längere Arbeitszeiten und niedrige Löhne durchsetzen.
Die Grünen-Politikerinnen bezeichneten es als Totschlagargument, dass nur durch derartige Rationalisierungsmaßnahmen Arbeitsplätze gesichert würden. Zwölf Jahre nach der Privatisierung des Unternehmens sollte Wettbewerbsfähigkeit durch die Erschließung neuer Wachstumsfelder erzielt werden und nicht auf dem Rücken der Beschäftigten, so Scharfenberg. Die Politikerinnen betonten, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telekom schließlich auch von ihrer Arbeit leben können müssen. Sie forderten die Telekom auf, sich nicht am allgemeinen Lohndumping in der Branche zu beteiligen.
Die heutige große Betriebsversammlung in Bamberg mit Telekom-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus ganz Bayern habe gezeigt, wie groß die existentiellen Sorgen der Betroffenen vor Ort sind, erklärte Ulrike Gote. In Oberfranken habe die Telekom angesichts der hohen Arbeitslosenquote eine besondere soziale Verantwortung, so Gote. Scharfenberg und Gote forderten sozialverträgliche Lösungen und mehr Fortbildungsmaßnahmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Angesichts des enormen technologischen Wandels in der Branche könnten sich die Mitarbeiter so besser auf neue Arbeitsanforderungen im Betrieb oder auf dem Arbeitsmarkt vorbereiten.