Pressemitteilung vom 28.12.2006.
Wechselaustellung im Abgeordnetenbüro
BERLIN - Die einzige grüne Oberfränkin im Bundestag hatte politisch Interessierte aus Hof und Umgebung zu einer Informationsfahrt eingeladen, um Einblicke in die Arbeitsweise des Bundestages zu vermitteln. Gleichzeitig wurde die schon länger geplante Wechselausstellung oberfränkischer Kunstobjekte in Berlin verwirklicht.
Die "Rosenmeditation" von Gerhard Möller, der "Froschteich bei Lichtenberg" von Haribert Kurz und "Fotodesign" von Paula Bartels werden ab Januar das noch karge Büro von Elisabeth Scharfenberg in Berlin zieren. "Die Idee, Kunstwerke aus der oberfränkischen Region nach Berlin zu bringen, fand ich von Anfang an klasse. Es ist toll, ein Stück Heimat immer in der Nähe zu haben", schwärmte Scharfenberg.
Es sei oft nicht leicht, wochenlang von Heimat und Familie getrennt zu leben, weshalb sie gleich Feuer und Flamme für den Vorschlag des Kunstvereins aus Selbitz gewesen sei. "Ich freue mich sehr, dass der Verein mich als Forum nutzt, um nach außen zu treten. So sind sie halt, die Oberfranken: nicht viel reden, sondern lieber handeln", fügte sie hinzu.
Auch Harry Kurz, Gründer und erster Vorsitzender des Kunstladens Selbitz ist begeistert: "Als Marlis Osenberg, ein aktives Mitglied unseres Vereins vor geraumer Zeit Frau Scharfenberg in Berlin besuchte und die kahlen Wände in ihrem Büro sah, war schnell die Idee einer Wechselausstellung geboren." Elisabeth Scharfenberg darauf: "Als ich damals meine Arbeit, diesen Extremjob, in Berlin antrat, hatte ich keine Zeit, mir über die Dekoration meines Büros Gedanken zu machen. Umso mehr freue ich mich natürlich jetzt, dass sich endlich etwas tut. Vielleicht schließen sich ja noch andere Kunstvereine an das Projekt an", hofft sie.
Doch neben den künstlerischen Schmankerln war auch einiges an politischen Höhepunkten für die Teilnehmer geboten: Angefangen mit einem Informationsgespräch im Bundesfamilienministerium wo besonders das Ziel "Erfahrungen und Erwerbsbeteiligung Älterer steigern und nutzen" heiße Diskussionen entfachte, gipfelte sich die Fahrt am zweiten Tag im Besuch einer Plenarsitzung des Bundestages im Reichstag. Hautnah dabei waren die oberfränkischen Besucher, als beinahe das gesamte Kabinett einlief.
"Das kommt nicht oft vor, dass man als Besucher das Glück hat, die ganze Polit-Prominenz zu Gesicht zu bekommen", erklärte Scharfenberg in der Diskussionsrunde. Die Oberfranken waren auch entsprechend beeindruckt: Denn wann bekommt man schon die Gelegenheit, einer Regierungserklärung der Kanzlerin höchstpersönlich zu lauschen, einen Guido Westerwelle gestikulieren zusehen, einem Franz Müntefering zu lauschen, wenn er die Einstellung der SPD zur EU-Präsidentschaft erläutert und schließlich eine Renate Künast am Rednerpult im Reichstag zu beobachten? KRISTINA KÜNZEL