Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Radioaktivität kennt keine Grenzen

Pressemitteilung vom 25.04.2006.

25.04.2006

Anlässlich der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, heute vor 20 Jahren, erklärt Elisabeth Scharfenberg, oberfränkische Bundestagsabgeordnete und pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl heute vor 20 Jahren ist die Ursache für die weiter steigende Rate krebskranker Kinder in der Ukraine und wird langfristig den Tod von 40 000 bis 60 000 Menschen zur Folge haben. Der Jahrestag der Reaktorkatastrophe sollte für uns Anlass sein, der vielen Menschen zu gedenken, die in Folge des radioaktiven Fallouts erkrankt und gestorben sind. Gleichzeitig muss Tschernobyl eine aktive Mahnung bleiben, denn Radioaktivität kennt keine Grenzen. Auch in Deutschland führt der Super-Gau zu mehr Krebserkrankungen. Die Wolke aus Tschernobyl, die nach Westen trieb und über Bayern abregnete, ist nach wie vor Ursache für die erhöhten Cäsiumwerte in bayerischem Wildfleisch und Pilzen.

Auch sollten wir uns nicht damit zufrieden gegeben, dass in Deutschland die vermeintlich sichersten Atomkraftwerke stehen. Das Ergebnis einer kleinen Anfrage der grünen Bundestagsfraktion an die Bundesregierung hat gezeigt, dass die ältesten Atommeiler Bilbis A und B, Neckarwestheim und Brunsbüttel, zum Beispiel im Fall eines Terroranschlages, nicht zu den sichersten gehören. Wer dennoch lauthals für längere Restlaufzeiten eintritt, handelt unverantwortlich. Zudem gefährdet er den boomenden Wachstumsmarkt der erneuerbaren Energien, die angesichts der wachsenden Ressourcenknappheit der endlichen Energiequellen wie Öl, Erdgas oder Uran die einzige Perspektive bieten zu einer verantwortungsvollen, zukunftsweisenden Energiesicherung.

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