Elisabeth Scharfenberg, Mitglied im Deutschen Bundestag

Mitglied im Deutschen Bundestag

Reform der Pflegeberufe verabschiedet

Nach einem Jahr Stillstand, stolpert die große Koalition auf den letzten Metern dieser Wahlperiode in die Reform der Pflegeausbildung. Bis zuletzt wurde um sie mit harten Bandagen gestritten. Zu Recht, denn viele Fragen bleiben offen.

24.06.2017

Diese Reform wird eine grundlegende Veränderung der drei Pflegeberufe mit sich bringen. Sie sollte ein klares Berufsbild vermitteln und ein verlässliches Umsetzungskonzept bieten. Doch Fehlanzeige: Eine Ausbildungs- und Prüfungsordnung liegt nicht vor. Die Wahlfreiheit  beim Wechsel zwischen den Ausbildungsgängen gilt nicht für Azubis, die sich für die generalistische Ausbildung entschieden haben. Ungeklärt ist die Frage der Praxisplätze gerade während der zweijährigen generalistischen Grundausbildung. Dabei fehlen schon jetzt Ausbildungsplätze in der Kinderkrankenpflege. Doch anstatt eine Klärung anzustreben hat die große Koalition eine Anhörung verweigert.

Ob diese Reform zur Attraktivitätssteigerung des Berufs beiträgt ist fraglich. Ein wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel stellt sie nicht dar. Was wir wirklich brauchen, ist ein Pflegekräftestärkungsgesetz. Wenn nicht ganz schnell gehandelt wird, wird die Personallücke immer größer, die Arbeitsbelastung der Pflegekräfte steigt ins Unerträgliche, immer mehr werden den Beruf verlassen, immer weniger ihn überhaupt ergreifen. Leidtragende sind, neben den Pflegekräften, natürlich vor allem die pflegebedürftigen Menschen. In unserem Antrag „Eine Lobby für die Pflege“ zeigen wir konkrete gesetzliche Schritte auf, die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte und damit die Lebensbedingungen der Pflegebedürftigen verbessern.

Meine Rede zur Reform der Pflegeberufe können Sie hier hören: https://dbtg.tv/fvid/7122013

Tags: Aktuelles, Alter und Pflege, Pflegeausbildung
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